Der am 26. Juli 1868 gegründete Arbeiterbildungsverein Goisern war nicht nur einer der ersten in der Donau-Monarchie, er war auch einer der aktivsten und erfolgreichsten seiner Zeit. Anlässlich des 150-jährigen-Gründungsjubiläums am 27. September 2018 wurden die wichtigsten Stationen zusammengefasst und im Themenweg „Anfänge der Arbeiterbewegung“ dokumentiert. Der ca. 30-minütige gemütliche Spaziergang führt durch den Ortskern von Bad Goisern am Hallstättersee an den 12 Stationen vorbei.
Ausgangspunkt des Themenweges ist die Evangelische Kirche, war doch der Protestantismus und vor allem der Geheimprotestantismus sehr ausgeprägt in Bad Goisern und bildete den geistigen Nährboden zur Selbsthilfe. Die heutige Kirche stammt aus den Jahren 1813-1816, der Turm kam erst 1857 dazu.
Das Schloss Neuwildenstein war der Herrschaftssitz der Wildensteinischen Hoheitsverwaltung von 1715 bis 1848. Es beherbergte bis 1850 das Pflegeamt und das Pflegschaftsgericht sowie die Grundbesitzführung (Finanzamt) und verlieh Goisern somit den Hauptsitz im Inneren Salzkammergut. Heute beherbergt das Schloss die Forstverwaltung der ÖBF. Der barocke Zweckbau umschließt einen stimmungsvollen Hof indem bis heute Konzerte stattfinden.
Diese typische Holzknechtstube wurde im Jahr 1977 im Weißenbachtal abgetragen und vom Heimatverein neu aufgestellt und zu einem Holzknechtmuseum ausgestattet. Durch die alten Geräte und Werkzeuge sowie Schaubildern gewinnt der Besucher eine Einsicht in das beschwerliche Leben der Holzknechte. Hier mussten diese unter der Woche, fern Ihrer Familien, gemeinsam arbeiten, leben und schlafen. Daraus resultierte ein starkes Solidaritätsgefühl unter den Arbeitern.
Das Denkmal stand ursprünglich in der Deublerallee unterhalb seines Anwesens. Durch den Neubau der Umfahrungsstraße, erhielt das Denkmal seinen heutigen Standort im Kurpark. Konrad Deubler (1814-1884), der auf Grund seiner vielfältigen Interessen und intensiven Studien den Beinamen „Bauernphilosoph“ erhielt, war einer der schillerndsten Persönlichkeiten Goiserns. Er war Müller in Hallstatt und später Gastwirt in Goisern und stand mit vielen Geistesgrößen und Freidenkern seiner Zeit in freundschaftlichen Kontakt. Große Verdienste erwarb er sich in den Anfängen der Arbeiterbewegungen und um die Hebung des Fremdenverkehrs. 1870-1871 war er einer der ersten Bürgermeister in Goisern.
Das von Konrad Deubler für seine sehr geschätzten Gäste errichtete Anwesen wurde nach dem Philosophen Ludwig Feuerbach benannt. Die Villa ist heute in Privatbesitz.
Das Haus wurde 1850 von Konrad Deubler erworben und war Treffpunkt von Freidenkern, Zweiflern und Revolutionären. Im ersten Stock gab es eine umfangreiche Bibliothek in der auch verbotene Schriften zu finden waren. Heute beherbergt es ein Waffengeschäft.
Hier fand am 26. Juli 1868 die Gründung des Arbeitervereins Goisern statt, zunächst als Filiale von Hallstatt später auf Drängen Deublers als selbstständiger Verein. Heute ist das Haus eine Eigentumswohnanlage.
Nach der Gründung des Arbeiterbildungsvereins wurde der Konsumverein im Dezember 1868 zur Versorgung der Bevölkerung gegründet. Er entwickelte sich zum größten im Salzkammergut und war über 140 Jahre der Nahversorger der Goiserer. Hier konnte jeder in Goisern, nicht nur die eigenen Mitglieder, seinen Einkauf tätigen. Der Konsumverein verfügte, neben dem Verkaufsgeschäft, über eine eigene Kunstmühle (1874 erworben), eine Bäckerei, eine Fleischhauerei und einen Gasthof (Ankauf 1888). Das Gebäude wurde 1873 errichtet und ist heute eine Eigentumswohnanlage.
Der ehemalige Spar- und Kreditverein wurde 1873 gegründet und befand sich anfangs im Gebäude des Konsumvereins ehe er in ein eigenes Gebäude siedelte. 1952 schloss er sich dem Volksbankenverband an und übersiedelte 1963 erneut, in das Bankgebäude am Marktplatz. Das alte Gebäude ist heute im Privatbesitz, im Erdgeschoss befindet sich eine Pizzeria.
Nachdem der Arbeiterbildungsverein die Bildung der Kinder nicht nur in die Hände des Klerus legen wollte, entstand die Volksschule Bad Goisern. Diese war die zweite öffentliche Schule in Oberösterreich. Zur Finanzierung des Schulbaus erhob man eine Biersteuer und bereits 3 Jahre später konnte das neue Gebäude im Jahr 1898 eröffnen.
Die letzte Gründungsinitiative des Arbeiterbildungsvereins war der Feuerschadenssicherungsverein der 1892 gegründet wurde. Es gab bereits einen Bauern-Assekuranzverein der für die umliegenden Gehöfte bestand. In dem neuen Feuerschadenssicherungsverein wurden dann auch die dicht verbauten Gebiete aufgenommen. Das ursprüngliche Gebäude beherbergte zusätzlich den Altersversorgungsverein der 1876 gegründet wurde.
Der Anfangsbestand der Bibliothek des Arbeiterbildungsvereins kam von Konrad Deubler. Von der Leihgebühr finanziert, kamen jährlich dutzende neue Bände hinzu, sodass sie heute über 8000 Bände fasst. Die Gemeinde Bücherei wird bis heute geführt und befindet sich in der Schmiedgasse.
Die Arbeiter im Inneren Salzkammergut waren schon immer sehr selbstbewusst, da die Monarchie von den Einnahmen der Salzgewinnung abhängig war. Außerdem waren Sie hauptsächlich Protestanten und ohnehin nicht gewohnt, sich der Obrigkeit zu unterwerfen.
Durch die Gegenreformation Ende des 16. Jahrhunderts wurden viele Goiserer zu Geheimprotestanten. Sie feierten Ihre Gottesdienste am Schwarzenbachloch und der Kalmooskirche. Erst das Toleranzpatent 1781 beendete die Zeit der Gegenreformation. Bereits ein Jahr später umfasste die evangelische Kirchengemeinde 1117 Personen.
Nach der Einführung des Staatsgrundgesetzes 1867 nutzen die Goiserer die Möglichkeit sich zu organisieren und einen privaten Verein zu gründen.
Am Beginn der Bewegung stand ein „Bildungsverein“, da es den Aktivisten vor allem um die Emanzipation der Arbeiter aus eigener Kraft ging. Aber auch Selbsthilfeorganisationen wie ein Konsumverein, ein Alters- und Krankenversicherungsverein und ein Spar- und Kreditverein (heute Volksbank) sowie die 1892 gegründete Feuerschadenversicherung (heute Bad Goiserer Versicherung) gingen hervor.
Anführer der Arbeiterbewegung war Konrad Deubler (1814-1884), auch der „Bauernphilosoph“ genannt. Der Goiserer Gastwirt und Müller eröffnete in der Kirchengasse das Gasthaus "Zur Wartburg", in dem sich die Arbeiter versammelten.
Detaillierte Informationen zu den einzelnen Stationen erhälst du im dazugehörigen Folder, der im Tourismusverband kostenlos aufliegt.
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Auf der B145 in den Kreisverkehr einfahren, Ausfahrt Bad Goisern Zentrum und bei der ersten Kurve rechts abbiegen auf den Parkplatz hinter dem Hand.Werk.Haus. Von dort erreicht man den Startpunkt des Bildungsweges (Evangelische Kirche) in ca. 5 bis 10 Minuten Gehzeit.
Mit dem Auto
von Salzburg:
Abfahrt Thalgau über Bundesstraße B158 Richtung Bad Ischl, in Bad Ischl Auffahrt auf die Salzkammergut Straße B145 Richtung Bad Goisern.
von Linz:
Autobahnabfahrt Regau auf Salzkammergut Straße B145 Richtung Gmunden und Bad Ischl bis Bad Goisern.
von Wien/Graz:
Autobahnabfahrt Liezen auf B320, in Trautenfels abbiegen auf Salzkammergut Straße B145 bis Bad Goisern.
von Villach:
Tauernautobahn bis Abfahrt „Eben im Pongau“, über B166 Pass Gschütt Bundesstraße durch Gosau, Kreuzung Gosaumühle links Richtung Bad Goisern abbiegen.
Mit dem Zug
Strecke Attnang-Puchheim – Stainach-Irdning:
Haltestellen Goisern Jodschwefelbad, Bahnhof Bad Goisern, Steeg / Gosau.
Mit dem Bus
Bus 541 & 542 (Bad Ischl – Gosausee):
Haltestellen Bad Goisern Jodschwefelbad, Bad Goisern Kurhotel, Bad Goisern Mitte/B145, Stambach StrKrzg., St. Agatha Agathawirt, Stambach Angerer, Steeg Reitern, Steeg Au, Steeg Bahnhof, Steeg Traunbrücke, Steeg E-Werk.
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